Baby-led Weaning: Geeignetes Gemüse

Kathrin Beikost 16 Comments

Baby-led Weaning ist eine Beikostvariante, bei der das Baby Fingerfood statt Babybrei erhält. Es darf von Beginn an aktiv an den Familienmahlzeiten teilnehmen und verschiedene Nahrungsmittel probieren (siehe auch Beikosteinführung: Fingerfood statt Brei). Gemüse ist reich an wichtigen Vitaminen, Kohlenhydraten, Eiweißen und Mineralstoffen. Es ist lecker, gesund und somit das perfekte Fingerfood für Babys.

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Hier eine Auswahl an geeigneter Pflanzenkost für Kinder:

Kopfkohlgemüse

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Kopfkohlgemüse wie Weißkohl, Spitzkohl, Wirsing und Rosenkohl sind echte Vitalstoffpakete und dürfen natürlich auch von Kindern gegessen werden. Leider bläht Kohl, deswegen lieber nur in kleinen Mengen und am besten nicht zu Beginn der Beikosteinführung anbieten.

Welches Gemüse ist für den Baby-led Weaning Anfang geeignet?

Ähnlich wie beim Obst (siehe auch: Baby-led Weaning: Geeignetes Obst) gibt es bei dieser Form der Beikosteinführung keine konkreten Vorgaben.

Du kannst mit milden Gemüsesorten wie Pastinake, Kartoffel, Fenchel, Kürbis, Brokkoli und Zucchini starten. Falls dein Kind aber etwas anderes probieren möchte, darf es das. Am einfachsten gestaltet sich Baby-led Weaning nämlich, wenn du für die ganze Familie kochst (erst am Schluss würzt) und dein Kind etwas davon abbekommt. Solange regelmäßig verschiedene Gemüsesorten auf dem Speiseplan stehen, gibt es keinen Grund speziell für das Baby zu kochen.

Welches Gemüse darf ich meinem Baby nicht geben?

Es gibt keinen Grund auf bestimmte Gemüsesorten von vornherein zu verzichten (siehe auch „Übertriebene Angst vor Allergien: Lass es Dir schmecken Baby„). Erlaubt ist, was schmeckt!

Baby-led Weaning geeignetes Gemüse:
Was muss ich beachten?

1. Bevorzuge frisches Gemüse, am besten aus heimischem Anbau.
Es schmeckt nicht nur besser, sondern enthält mehr Vitamine und Nährstoffe als Gemüse, das schon lange gelagert wurde. Dieser Saisonkalender zeigt, welches Gemüse regional-saisonal verfügbar ist.

2. Bevorzuge schonende Zubereitungsmethoden wie dünsten, garen oder dämpfen, weil sie den Geschmack und Nährwert der Nahrungsmittel weitestgehend erhalten.

3. Gekochtes Gemüse ist besser verträglich für Kinder als Rohkost.
Es spricht aber nichts dagegen einem Beikostanfänger hin und wieder Tomate, Gurke, Paprika, Karotten oder anderes rohes geeignetes Gemüse in kleinen Portionen anzubieten.

4. Biete deinem Kind neues Gemüse in kleinen Portionen an und schau, wie es darauf reagiert.
Bei Blähungen, Ausschlag, wundem Po oder ähnlichem die Menge entweder reduzieren oder das entsprechende Gemüse vorerst ganz weglassen.

5. Biete deinem Kind im ersten Lebensjahr weitestgehend ungesalzenes Gemüse an.
Zum einen, weil Salz die Nieren kleiner Babys zu stark belastet. Zum anderen, damit sie sich nicht zu früh an (stark) gesalzenes Essen gewöhnen. „Salz (und natürlich auch Zucker) manipuliert die Mechanismen der Appetitkontrolle, so dass unsere Kinder mehr essen, als ihnen gut tut.“[1]

6. Ungewürzte Speisen sind wertvoll und wichtig, weil dein Kind so den unverfälschten Geschmack von Nahrungsmitteln kennen lernt.
Gewürze sind zwar das Salz in der Suppe, aber sie übertünchen den leckeren Eigengeschmack von Obst & Gemüse oftmals unnötig. Nur wer sich lange an stark gewürztes Essen gewöhnt hat, wird beispielsweise eine ungesalzene Tomatensauce als fade empfinden. Bei Babys, die auch geschmacklich gerade erst die Welt erkunden, kann eine einfache Tomatensauce nach all der Milchschlemmerei zu einer Explosion der Geschmackssinne führen.

7. Das Essen deines Babys muss nicht gänzlich ungewürzt sein!
Verwende frische Kräuter (beispielsweise Basilikum in der Tomatensauce) oder würze das Essen leicht mit einer (selbst gemachten) Gemüsebrühe. Weniger ist jedoch auch in diesem Falle mehr!

8. Unpürierte Nahrungsmittel sind wertvoll, damit dein Kind unterschiedliche Konsistenzen kennen lernt.
Das heißt aber nicht, dass du Gemüse nie wieder pürieren darfst. Bereite Gemüse vielmehr auf verschiedene Arten zu, damit dein Kind den unterschiedliche Konsistenzen und Zubereitungsarten kennen lernt. 

9. Schränke den Verzehr von Obst und Gemüse nicht aus übertriebener Angst vor Pestiziden und Schadstoffen ein.
„Gemüse und Obst sind kalorienarm und enthalten viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. […] Die positiven Wirkungen dieser Inhaltsstoffe sind für eine langfristige Erhaltung der Gesundheit höher zu bewerten als eine etwaige Gefährdung durch Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln.“ Mehr Infos findest Du in diesem Artikel: „Schadstoffe bei Obst und Gemüse – Waschen oder Schälen?

10. Wundere dich nicht, wenn dein Kind wenig oder kein Gemüse ist, denn dafür gibt es einen guten Grund.
Gemüse enthält kaum Kalorien – „Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung beinhaltet mindestens die dreifache Menge.“[2] Ein kleines Kind schafft es nicht sich an Gemüse satt zu essen, „auch wenn es sich noch so bemüht, weil die erforderliche Menge nicht in seinen Magen hineinpasst.“[3]

11. Gehe nicht davon aus, dass dein Kind eine Gemüsesorte nicht mag, nur weil es sie einmal verweigert.
Manchmal ist Blumenkohl für unser Mädchen „Bäh!“ und beim nächsten Mal, mag sie ihn plötzlich wieder – ohne erkennbaren Grund.
Kinder ändern schnell ihre Meinung beim Essen. Lasse dich davon nicht beirren und biete weiterhin stets alle Nahrungsmittel an.


(Bildquelle: http://www.sxc.hu/, www.nestling.org)

Footnotes    (↵ returns to text)

  1.  González, Carlos: Mein Kind will nicht essen (2012), 127.
  2.  González, Carlos: Mein Kind will nicht essen (2012), 25.
  3.  González, Carlos: Mein Kind will nicht essen (2012), 24.
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