Der Beginn unserer Stillbeziehung

Kathrin Stillen 6 Kommentare

Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen hatte ich fast nie Probleme mit dem Stillen. Unmittelbar nach der Geburt wurde mir unser Mädchen auf den Bauch gelegt, wo sie vor lauter Aufregung erst einmal ein bisschen „Kindspech“ loswurde. Und dann ging es auch schon los: Julia, unsere Hebamme, legte sie neben mich und als wenn wir nie etwas anderes gemacht hätten, suchte sie sich zielsicher die Brustwarze UND trank! Ich war total verblüfft und durchströmt von einem überwältigenden Gefühl!

„Wie hast Du Dich darauf vorbereitet?“, wurde ich gefragt. „Gar nicht“, antwortete ich. Ich vermied es Bücher oder Zeitschriften zu lesen, habe auch keine Details mit meiner Frauenärztin oder Hebamme besprochen, sondern vertraute darauf, dass es einfach klappt. Falls nicht, könne man ja weitersehen, dachte ich.

Dass es so einfach ginge, erstaunte mich. Verblüffend, der weibliche Körper! Schon während der Schwangerschaft, ganz früh – so um die 20igste Woche, bemerkte ich wie Flüssigkeit aus meinen Brüsten austrat. Manchmal musste ich sogar aufpassen, dass ich meinen Mann in intimen Momenten nicht „abschoss“. Zuerst war es mir höchst unangenehm, dann fand ich es irgendwie lustig.

Nach der Geburt legte ich unser Mädchen immer dann an, wenn sie sich meldete. Ihre kleine Stupsnase verschwand stets in meiner Brust, so dass ich diese sanft zur Seite drückte, damit sie Luft bekam. Putzig! Drei Tage später war es dann soweit. Völlig neben mir wachte ich am Nachmittag auf und fühlte mich wie Dolly Buster. Meine Brüste fühlten sich an, wie frisch mit Silikon ausgestattet und der Blick in den Spiegel bestätigte mein Gefühl. Oh mein Gott – der Milcheinschuss! Die Dinger spannten ohne Ende und ich musste mich auf den Rücken legen, um die neu erworbenen Luftballons nicht gleich wieder zu zerdrücken. Jedes Mal wenn unser Mädchen nun trank, musste sie mit einer Fontäne kämpfen, die dem Strahl eines Feuerwehrschlauches glich. Das sollte sich vorerst auch nicht ändern. Stilleinlagen wurden meine treuesten Begleiter und unser Mädchen hatte bei der Entlassung nach vier Tagen, fast ihr Geburtsgewicht „ertrunken“.

 

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