Flüchtlingskrise: 20 Möglichkeiten Flüchtlingskindern und deren Eltern mit einfachen Mitteln zu helfen

Kathrin Gastartikel 1 Kommentar

Ein Gastbeitrag von Julia Schmidt, Mama eines 2-jährigen Sohnes und Blog-Autorin von windelwissen.de, wo du dich über Stoffwindeln informieren kannst, falls dich Wegwerfwindeln nerven. Sie ist keine Flüchtlingsexpertin, konnte aber mit Hilfe von Facebook, #bloggerfuerfluechtlinge und Google viele kleine Ideen zusammentragen.

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Ist deine Facebook-Timeline voll von Berichten über Flüchtlinge? Tauchen sogar Bilder von toten, im Mittelmeer ertrunkenen Kindern auf?

Fühlst du dich betroffen? Fühlst du dich schockiert? Fühlst du dich hilflos?

Mir ging es so.

Aber ich weiß, dass ich etwas machen kann. Dass du etwas machen kannst. Selbst wenn wir „nur“ gestresste Eltern mit kleinem Budget und nicht viel freier Zeit sind.

Mit Babyschritten kann man die Welt verändern. Schau dir einfach dein Kind an. Es macht und macht und macht und gibt nicht auf. Auf einmal kann es laufen, dann rennen, dann Laufrad fahren, dann Fahrrad, dann bekommt es sein erstes Skateboard und schon hat es Abitur.

Jeder kleine Schritt zählt.

Falls du nicht genau weißt, was du tun kannst um flüchtenden Kindern, Jugendlichen und deren Eltern zu helfen, habe ich hier 20 Maßnahmen für dich aufgelistet. Sie gehen von einfach, zu mittel, zu schwieriger. Für jede ist etwas dabei.

Warum müssen wir als Eltern anderen Eltern helfen?

Da möchte ich einfach 3 Texte zitieren, die mich am meisten bewegt haben in den letzten Wochen.

Stadt-Land-Mama schreibt in ihrem Artikel „Die Augen der Flüchtlingskinder“:

Wenn ich Fotos sehe, wie kleine Kinder aus Schlauchbooten ans rettende Ufer getragen werden, wenn ich diese leeren Augen sehe, wenn ich Familien sehe, die alles zurück gelassen haben, um ihr Leben zu retten, dann relativiert sich alles in meinem Leben.

Und es wird mir MAL WIEDER bewusst, wie gnädig mir das Schicksal bisher war. Aus purem Zufall geboren und aufgewachsen in einem Land voller Privilegien. Ich musste mir noch nie Sorgen darum machen, ob eine Bombe mein Haus trifft. Meine Kinder kennen keinen Hunger, sie haben Spielsachen, warme Klamotten, werden überschüttet mit Liebe.

Manchmal vergesse ich, wie gut wir es haben. Und steigere mich in Dinge hinein, die unwichtig sind. Meine Sorgen drehen sich darum, ob ich meine Tochter mit fünfeinhalb oder sechseinhalb einschulen lassen soll. Ob ein oder zwei Hobbies die Woche ok für eine Vierjährige sind. Ich mache mir Gedanken, welche Sonnencreme die Beste für Kinderhaut ist. Ich ärgere mich, wenn mein Sohn beschließt, dass die Nacht um halb sechs morgens vorbei ist.

Wie viele unnötige Gedanken wälze ich nachts, wie viel unnötige Kraft verbrauche ich manchmal, mich über Sachen aufzuregen. Wie besorgt bin ich, wenn eins meiner Kinder nur Fieber hat? Ich kann mir kaum vorstellen, wie es ist, ernsthaft um das Leben eines Kindes besorgt zu sein. Wie oft nehme ich unser Leben zu selbstverständlich!

CC 2.0 Quelle: DFID – UK Department for International Development

Peter Vonnahme schreibt in „Vorboten einer neuzeitlichen Völkerwanderung“:

Ende 2013 gab es nach dem Jahresbericht des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) weltweit 50 Millionen Flüchtlinge, Asylsuchende und Binnenvertriebene; ein Jahr später waren es 10 Millionen mehr. Die Hälfte dieser Flüchtlinge sind Kinder.

Etwa 20 Millionen Menschen leben heute im ausländischen Exil. Allein aus Afghanistan und Syrien flüchteten je ca. 2,5 Millionen, aus Somalia ca. 1,2 Millionen und aus dem Irak gut 400 000. Die meisten dieser Flüchtlinge leben heute in riesigen Lagern in der Türkei, in Pakistan, im Libanon und im Iran, somit in Ländern, die bereits vor Eintreffen der Flutwellen erhebliche wirtschaftliche und soziale Probleme hatten. Diese Aufnahmeländer haben nicht annähernd den Wohlstand der entwickelten europäischen Staaten. Gleichwohl müssen sie versuchen, die erdrückende Flüchtlingslast zu bewältigen.

Die Lage in den Flüchtlingslagern ist oft katastrophal. Man kann es erahnen, wenn man bedenkt, welche Schwierigkeiten Deutschland, eines der wohlhabendsten Länder der Welt, hat, weitaus weniger Flüchtlinge unterzubringen.

Lucie Marshall schreibt:

„Eigentlich hatten sie noch einen dreijährigen Sohn dabei, aber der hat bei der Überfahrt auf dem Boot so viel geweint, dass die Schlepper ihn über Bord geworfen haben“, erzählt Lulu. Ich erstarre, mir schießen die Tränen in die Augen und ich muss den Brechreiz unterdrücken.

Am Abend telefoniere ich mit einer Frau, die ein Flüchtlingsheim für die minderjährigen Flüchtlinge betreut. Ich erwähne die Geschichte, ihre Antwort ist bestürzend nüchtern: „Ach, Lucie, das passiert auf jeder Bootsfahrt. Kinder, die weinen, gehen über Bord. Und die Minderjährigen kommen dann zu uns. Voller Schuldgefühle, weil ihre Familie alles verkauft hat, damit sie fliehen können, voller Sorge, weil sie nicht wissen wie es weitergeht. Und traumatisiert sowieso.“

Hier kommen die Tipps:

1. Gute Gedanken

Fast alle Religionen haben einen Aspekt gemeinsam, ich nenne es der Einfachheit halber „Gute Gedanken“.

Gute Gedanken beruhigen deinen Geist. Sie können sogar positive Auswirkungen auf deinen Körper haben. Gute Gedanken können dein Herz für Fremde öffnen. Und sie können dir täglich neue Kraft geben, gerade wenn du dich tatsächlich dazu entscheidest Armen, Kranken, Kindern und Flüchtlingen zu helfen.

Im Christentum, Judentum und Islam sind die guten Gedanken gemeinhin unter dem Begriff „Gebet“ bekannt.

Im Buddhismus gibt es die guten Gedanken in Form einer speziellen Meditation: Die Metta-Meditation.

Bei Wikipedia steht dazu:

Metta wird häufig noch mit dem Terminus „liebende Güte“ oder „Allgüte“ übersetzt, da in den Augen mancher buddhistischer Autoren das Wort „Liebe“ zu stark mit Tendenzen des Habenwollens, also mit egoistischen Tendenzen behaftet ist.

Im Metta-Sutta[2], einer Lehrrede des Buddha, beschreibt dieser Metta als vergleichbar mit der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Das Ziel ist hierbei, diese Haltung der liebenden Güte auf alle fühlenden Wesen auszuweiten.

Diese Form der Meditation kannst du ganz unabhängig von deiner Religion oder Nicht-Religion durchführen.

Weiter steht bei Wikipedia:

In der Metta-Meditation wird eine freundlich-wohlwollende Haltung gegenüber allen fühlenden Wesen geübt. Dabei beginnt man zuerst damit, Sätze der liebenden Güte (Metta) an sich selbst zu senden, bevor man die gleichen Sätze an Personen, die einem nahestehen, dann an neutrale Personen und schließlich an Menschen, mit denen man Schwierigkeiten hat, richtet.

Möchtest du es ausprobieren, Kraft tanken und dein Herz öffnen? Ich habe diese geführte Metta-Meditation auf Youtube gefunden:

Sollte sich die Idee des „Metta“ für dich nicht richtig anfühlen, weil du mit einer monotheistischen Religion aufgewachsen bist und noch nie meditiert hast, dann bete!

Die Evangelische Kirche Deutschland schreibt dazu:

Warum beten?

Ein Mensch öffnet sich Gott, wenn er betet.

Ein Mensch öffnet sich dem anderen Menschen, wenn er mit ihm redet. Ein Mensch öffnet sich Gott, wenn er betet. Das Gebet ist ein Reden des Herzens mit Gott.

Auf missio.at habe ich ein wunderschönes Gebet gefunden:

Mein Gebet für Flüchtlinge

Guter Vater,

beschütze alle Menschen, die auf der Flucht vor Gewalt, Verfolgung und Hunger sind. Sei Du ihnen Zuflucht und Heimat, wenn sie nicht mehr wissen wohin.

Deinen Gläubigen aber gib Kraft und Mut, Heimatlosen Heimat und Stummen eine Stimme zu geben. Öffne unsere Herzen für all jene, die bei uns ihre Zuflucht suchen.

Denn in Deiner Familie gibt es keine Fremden, sondern nur Brüder und Schwestern.

Amen.

Um dein Herz für andere Menschen zu öffnen, kannst du dir immer wieder mal die Bergpredigt durchlesen. Matthäus 5,7:

Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Matthäus 5,16:

So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

CC 2.0 Quelle: DFID – UK Department for International Development

2. Postkarte senden

Nach den Ausschreitungen gegen Flüchtlingsunterkünfte in Sachsen, kam die Idee auf, Postkarten dorthin zu senden, um den Asylbewerbern und Helfern Mut zuzusprechen.

MyPostcard unterstützt dich dabei. Du kannst dir die MyPostcard-App herunter laden und kostenlos (von MyPostcard gesponsert) eine Karte an eine Flüchtlingsunterkunft verschicken.

Da in Freital mittlerweilse sehr viel Karten ankamen, wird der Ort regelmäßig gewechselt.

Wie der Code für deine kostenlose Karte heißt und wohin die Reise geht, kannst du auf der Seite www.blogger-fuer-fluechtlinge.de nachlesen. Natürlich geht das auch ganz ohne App, wenn du eine normale Postkarte ausreichend frankierst.

Mit wenigen Klicks hast du damit deine guten Gedanken in einer Postkarte manifestiert und zauberst vielleicht einer Flüchtlingsfamilie ein Lächeln aufs Gesicht.

3) Dich informieren

a) Lesen, lesen, lesen

b) Dich mit Menschen, die so denken wie du, austauschen

c) Videos schauen und teilen

Wie geht es den Kindern, wenn Krieg ausbricht und sie zu Flüchtlingen werden?

Genialer Rap mit vielen Ideen, was du tun kannst:

Warum kommen die Flüchtlinge nicht einfach mit dem Flugzeug? (auf Englisch)

Und auf wdr.de findest du eine erschreckende Dokumentation über die Lage in Syrien.

4. Darüber Schreiben

Du hast eine klare Meinung: Flüchtlinge sind Menschen. Menschen in Not. Menschen in Not sollte geholfen werden.

Sicher hast du Facebook, Twitter, Pinterest oder einfach nur E-Mail. Vielleicht hast du sogar einen Blog oder einen Youtube-Kanal? Teile mit deinen Freunden, Bekannten oder Fans deine Meinung zum Flüchtlingsthema.

Warum ist das so wichtig? Das Gewünschteste Wunschkind aller Zeiten hat einen ausführlichen Artikel dazu geschrieben, wie es zu Ausländerfeindlichkeit, Ausschreitungen und brennenden Flüchtlingsheimen kommt:

Die Flüchtlingsheime brennen nur, weil die Nazis da draußen das Gefühl haben, dass es keinen gibt, der sie stoppen kann. Wie die Teenager, die sich in der Gruppe trauen, ihre Füße auf die Sitzpolster der öffentlichen Verkehrsmittel zu stellen, weil sie das Schimpfen der umstehenden Erwachsenen nicht mehr fürchten, trauen sich Nazis nun viel, viel schlimmere Dinge – weil sie Politiker, Polizei und Richter nicht mehr fürchten. Und je bewegungsloser und stummer diese Staatsmächte weiterhin reagieren, desto mehr werden sich die Nazis unserer Zeit trauen.Deshalb müssen wir mächtig werden und uns ihnen entgegenstellen. Wir werden mächtig als große Gruppe. Wenn wir viele sind und uns gemeinsam aufstellen um zu sagen: „Stopp! Das dürft ihr nicht tun! Wir lassen es nicht zu!“, erreichen wir etwas. Es muss einen neuen Aufstand der Anständigen geben, wir haben keine andere Wahl. Als einzelne sind wir angreifbar und wir bilden auch keine Machtinstanz, die den Mob stoppen könnte. Als Gruppe sind wir stark. Stark genug, um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.

„[…] Massenkundgebungen sind sehr wichtig, denn viele Leute sind sehr stark von Autorität zu beeindrucken, und die orientieren sich daran, wenn so viele Menschen so offen Stellung beziehen für Mitgefühl und gegen Hass. Das ist wichtig, weil das denen zu denken gibt. Sogar, wenn sie es noch nicht fühlen.“ [Gruen, A., Hass in der Seele, 2001: 1309]

Wenn du keine guten Worte findest, kannst du zum Beispiel, Tolla-Béas Flüchtlings-Manifesto-Plakat teilen. Sie schreibt dazu:

Hier ist ein #bloggerfuerfluechtlinge Plakat mit einem Manifesto. Ich hatte das Bedürfnis, einfach gute Parolen zusammenzufassen und sie visuell zu präsentieren.

Flüchtlingen helfen

Um klüger als die Gegenseitezu sein und um nicht nur laut zu pöbeln, hat die Karlshochschule einige Regeln für den Umgang im Netz geschrieben (Hier klicken für den ausführlichen Artikel):

  1. Dreht die Stillen und Vernünftigen lauter.
  2. Kommuniziert bewusster.
  3. Kommuniziert achtsamer.
  4. Kommuniziert gewaltärmer.
  5. Hört zu und versteht ohne dabei automatisch zuzustimmen.
  6. Trennt Aussagen von Personen.
  7. Grenzt Ideen und nicht Menschen aus.
  8. Fördert Medienkompetenz und Bildung.
  9. Bleibt im Gespräch.
  10. Verlasst das Gespräch wenn es zu nichts führt außer Beleidigung.
  11. Überzeugt nicht die Überzeugten, sondern die Unentschlossenen.
  12. Seid Euch bewusst, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt.
  13. Achtet auf eure Emotionen.
  14. Lest den ganzen Artikel und nicht nur die Headline.
  15. Atmet tief durch und zählt bis 10.
  16. Schreibt nicht wenn ihr besonders wütend seid (!!!)
  17. Schmiedet das Eisen solange es kalt ist.
  18. Schaut euch immer verschiedene Perspektiven an.
  19. Schaut euch die Lage vor Ort an.
  20. Sprecht mit Menschen, die vor Ort sind.
  21. Meldet Gewaltaufrufe und ausgeführte Gewalt an die Behörden.
  22. Stellt euch schützend vor Unterdrückte und Verfolgte.
  23. Zeigt Wertschätzung.
  24. Seid mutig.
  25. Ermutigt.
  26. Moderiert und deeskaliert.

Denn wenn du Nazis, Ausländerhassern, sogenannten „Asylkritikern“ und co. als „Pack“ bezeichnest oder ihnen sogar den Tod wünschst, dann bist du nicht besser als sie.

5. Geld Spenden

Geld an gemeinnützige Organisationen zu spenden ist eine einfache und sehr hilfreiche Methode Menschen in Not zu helfen ohne das Haus verlassen zu müssen.

a) #BloggerFuerFluechtlinge

Um Flüchtlingen und die Flüchtlingshilfe in Deutschland zu unterstützen, hat #bloggerfuerfluechtlinge einen Spendenaufruf auf betterplace.org gestartet. Die Gelder werden an viele verschiedene Projekte und Organisationen weiterverteilt.

Viele Menschen engagieren sich dieser Tage und Wochen um Flüchtlingen zu helfen. Im LaGeSo Berlin bringen die Bewohner der Stadt den hunderten Menschen vor der Berliner Behörde Wasser, Lebensmittel, Kleidung und Hygiene-Artikel. Die Flüchtlinge, die hier warten um sich als Asylsuchende registrieren zu lassen, leiden unter den Zuständen nach den erheblichen Strapazen der Flucht. Sie brauchen unsere Hilfe. In anderen Städten engagieren sich ebenfalls Gruppen und Vereinen, um Flüchtlingen zu helfen. Diese wollen wir unterstützen.

b) Flüchtlinge-Willkommen

Auf www.fluechtlinge-willkommen.de können Flüchtlinge eine Wohnung finden. Flüchtlinge-Willkommen tritt dabei als Vermittler auf. Ihr könnt Raum, Geld oder Zeit spenden.

c) Flüchtlingspaten Syrien

Eine andere Organisations namens www.fluechtlingspaten-syrien.de hilft Familien wieder zusammenzuführen. Ich wusste selbst nicht, wie das funktioniert, dass Kinder ihre Eltern, Eltern ihre Eltern oder Eltern ihre Geschwister wieder sehen können:
Deutschland hat syrische Flüchtlinge aufgenommen – doch oft sind Alte, Kranke und Kinder zurückgeblieben, die durch die Gewaltexzesse und Hunger nun in äußerster Gefahr sind. Familienangehörige von Flüchtlingen dürfen zwar nachkommen, doch oft nur, wenn gut verdienende Verpflichtungsgeber hier den Staat von fast allen Aufwendungen entbinden. Diese Belastungen – etwa für Lebensunterhalt und Unterbringung – sind mitunter hoch. Die Verpflichtungen sind unwiderruflich und gelten in etlichen Bundesländern, auch in Berlin und Brandenburg, nach Auffassung der Behörden ein Leben lang. Das schreckt viele ab, Verpflichtungsgeber/in zu werden.

Hier setzen wir, der Freundeskreis zur Unterstützung von Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Nahen Osten e.V., an. Wir organisieren überall im Land Patenschaften. Ab 10 €/Monat können Sie Patin/Pate werden. Jeder Cent geht in den Unterstützungspool! Mit ihm unterstützen wir direkt und ohne jeden Abzug nachgekommene Angehörige syrischer Flüchtlinge (z.B. Finanzierung der Flucht nach Deutschland, der Wohnung, des Lebensunterhaltes und von Sprach- und Integrationskursen). Und sorgen zugleich dafür, dass die Flüchtlinge auf staatliche Leistungen gar nicht erst angewiesen sind.

d) UNO-Flüchtlingshilfe

Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt Flüchtlinge vor Ort und in den Flüchtlingscamps:
Der Bürgerkrieg in Syrien hat etwa die Hälfte der Bevölkerung zur Flucht gezwungen. Über sieben Millionen Syrer sind im eigenen Land vertrieben. Mehr als vier Millionen syrische Flüchtlinge hat UNHCR bisher in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Irak, Türkei und Nordafrika registriert. Etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder. Viele mussten miterleben, wie Familienanghörige oder Freunde getötet wurden. Die meisten der Flüchtlinge sind nahezu mittellos und dringend auf Hilfe angewiesen.

e) Deutsches Rotes Kreuz

Auch das Deutsche Rote Kreuz hilft in Syrien und den Nachbarländern:

Das Deutsche Rote Kreuz nennt euch genaue Zahlen:

Mit 25 Euro unterstützen Sie z.B. ein Kleinkind für zwei Monate mit Windeln und Babyseife.

Mit 60 Euro helfen Sie z.B., eine Familie für fünf Monate mit den dringendsten Hygieneartikeln zu versorgen.

Mit 99 Euro machen Sie es z.B. möglich, eine fünfköpfige Familie für drei Monate mit Nahrung zu versorgen.

Wow!

f) Save the Children

Die Save the Children Syrienhilfe unterstüzt Kinder und deren Familien:

Save the Children ist seit Beginn des Konflikts vor Ort und arbeitet in verschiedenen Regionen Syriens – oft unter gefährlichen Bedingungen – und in den Nachbarländern Jordanien, Ägypten, Irak und Libanon.

Dabei geht unsere Nothilfe vier Jahre später weit über die reine Überlebenshilfe hinaus. Wir helfen Kinder und ihren Familien z.B. in folgenden Bereichen:

  • Unterkunft: Flüchtlingsfamilien erhalten u.a. Werkzeugkästen und Material für einfache Reparaturen und Isolierung ihrer Unterkünfte. Außerdem verteilen wir Kleidung, Matratzen, Decken, Heizöl, Öfen, etc.
  • Essen: Wir stellen Nahrungsmittel und Trinkwasser zur Verfügung. Unter anderem sind wir gemeinsam mit dem World Food Programme für die Brotverteilung im Za’atari Camp verantwortlich und versorgen Flüchtlingsfamilien außerhalb der Camps mit Essensgutscheinen.
  • Bildung: Wir betreiben ein umfangreiches “Back to School”-Programm im Libanon und in Jordanien für syrische Flüchtlingskinder, die in Flüchtlingslagern und in Gastgemeinden leben. Darüber hinaus bezahlen wir Schulgebühren für Flüchtlingskinder und stellen ihnen das Schulmaterial zur Verfügung.
  • Kinderschutz: Wir betreuen Mädchen und Jungen in kinderfreundlichen Räumen und geben ihnen ein Stück Normalität zurück. Sie können lernen, spielen, sich austauschen und unsere Experten helfen ihnen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten.
  • Gesundheit: Wir beraten und versorgen Schwangere sowie Neugeborene und ihre Mütter in Gesundheitszentren in Syrien wie auch in den Nachbarländern.

g) Mit Spenden Geld sparen

Natürlich gibt es noch viele weitere Organisationen, bei denen jeder Euro hilft.

Auch gibt es nicht nur in Syrien blutige Konflikte unter denen vor allem die Kinder leidern, auch Irak, Palästina, Jemen und viele weitere Orte dieser Welt benötigen dringend unsere Hilfe.

Smart-Rechner.de bietet einen Spendenrechner an, sie schreiben – wichtig zu wissen:

Sie dürfen als Privatperson bis zu 20 % Ihres Jahreseinkommens als Sonderausgabe in Form einer Spende geltend machen. Der nachgewiesene Betrag wird dann von Ihrem zu versteuernden Einkommen abgezogen.

Wenn du oder dein Partner also einigemaßen gut verdient und am Ende des Jahres eine Steuererklärung abgibt, dann könnt ihr mit Spenden Geld „sparen“, beziehungsweise ihr habt nicht mal wirklich Mehrausgaben. Unbedingt immer eine Spendenquittung geben lassen.

6. Darüber Reden und Flagge zeigen

Du hast dein Herz geöffnet, vielleicht schon eine Postkarte geschrieben, deine Meinung klipp und klar im Internet gepostet und Geld gespendet.

Du fühlst dich richtig gut. Was könnte deine Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge jetzt noch im Wege stehen?

Der sechste Punkt unserer Liste ist ungleich schwieriger: Du musst über deine Einstellung reden und im alltäglichem Leben Flagge zeigen.

Hui!

An jeder Ecke stößt man auf Angst, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Hass. Das schlägt dir vielleicht schwer auf den Magen.

Zuhören ist wichtig! Mitgefühl zeigen ist wichtig. Die Ängste wahrnehmen ist wichtig.

Das heißt nicht, dass du Fremdenhass gut heißt.

Menschen mit Ängsten und Resentiments gegen Ausländer sind nicht Nazis per se. Das gewünschteste Wunschkind zeigt, warum es so wichtig ist, zuzuhören:

Und doch ist nicht alles verloren. Die Menschen da draußen, die Besorgten und die Wütenden, sie sind nicht „böse“. Sie sind wie du und ich. In ihnen steckt noch immer Mitgefühl, es ist nur verschüttet. Man kann sie noch erreichen – noch sind sie keine Nazis. Sie könnten aber welche werden.

Wenn ihnen jetzt nicht zugehört wird, wenn ihre Ängste nicht ernst genommen werden, dann erreicht man sie nicht. Man drängt sie nur weiter in die Ecke des Fremdenhasses. Mit jedem Fingerzeig auf sie, mit jedem negativen Artikel über sie, mit jedem Lächerlich-Machen ihrer Argumente gegen die Fremden verfestigen wir ihren Trotz und drängen sie an den rechten Rand.

Schlimmer noch – wir tun dann dasselbe wie sie: Wir suchen uns einen Sündenbock, auf den wir entrüstet zeigen können und der unser neues Feindbild darstellt. Jemand, der ohne Mitgefühl den besorgten Bürgern „die Schuld“ zuschiebt, handelt genauso wie sie, wenn sie „den Fremden“ die Schuld zuweisen. In beiden Fällen wird der eigene Schmerz in Wut auf „den anderen“ umgewandelt.

Wir müssen zuhören!

Ich sage: „Stoppt das Lächerlich-Machen der Wutbürger!“ Denn wie ein kleiner Junge, der auf dem Spielplatz die anderen Kinder triezt und schlägt, wollen auch die besorgten Bürger nur (unbewusst) auf ihren Schmerz aufmerksam machen. Und ja – natürlich müssen sowohl der schlagende Junge, als auch die Wutbürger davon abgehalten werden, anderen Schaden zuzufügen! Doch gleichzeitig muss man ihnen zuhören. Man muss hinter ihr Verhalten schauen und sie verstehen. Erst dann, erst, wenn wir ihnen Verständnis und Mitgefühl entgegenbringen, werden sie offen sein für die Veränderung ihres Verhaltens.
Verständnis aufzubringen, sich in einen besorgten Bürger einzufühlen, bedeutet nicht, gutzuheißen, was er da auf der Straße tut. Es bedeutet, ihn als Menschen mit Ängsten ernst zu nehmen und für diese Ängste Verständnis aufzubringen, auch, wenn klar ist, dass die daraus resultierenden Taten, wenn sie Recht brechen, bestraft werden müssen.

Du fühlst dich von allzugroßem Ausländerhass ausgelaugt? Sammle Kraft durch Punkt #1 und Punkt #3. Tausche dich in Facebook-Gruppen aus.

Sage auch deiner („asylkritischen“) Familie und deinen Freunden, dass du dich unwohl fühlst, dass dir ihre Meinung Angst machst, dass du traurig bist. Spreche über deine Gefühl und nicht über ihre Schuld.

Auf Seite 33 des tollen Flyers der Amadeu Antonio Stiftung findest du viele Ideen, was du gegen Unkenntnis, Vorurteile und Rassimus tun kannst.

7. Kleidung spenden

Noch kitzeln dich die letzten Sonnenstrahlen, aber der kalte Herbt und Winter kommen schneller als man denkt.

Was werden Flüchtlinge in Deutschland am dringensten brauchen?

Schuhe.

Viele warme Schuhe und Stiefel.

Kinderschuhe!

Winterkleidung.

Achte bitte darauf, dass die Sachen die du spendest nicht verschmutzt sind. Wasche sie vorher gründlich durch. Die Flüchtlinge in den deutschen Massenunterkünften haben keine zufriedenstellenden Möglichkeiten ihre Kleidung zu waschen.

Bitte, bitte spende keinen Müll!

Hautenge Shirts und Spaghetti-Träge sind auch unnötig. Die Frauen, die hier ankommen tragen ihrer Kultur wegen vor allem langärmlige Kleidung.

Immer benötigt werden Neugeborenen- und Babykleidung. Als Mama hast du sicher noch einiges übrig

Wo du die Sachen abgeben kannst und was sehr dringend benötigt wird erfährst du vor Ort (Google oder hier auf der Karte) oder auf der Seite ichhelfe.jetzt.

8. Sachen spenden

Nicht nur Kleidung wird gebraucht, sondern auch Gegenstäde des täglichen Lebens.

Quellen deine Wohnung und dein Keller über? Sicher gibt es noch einige Dinge, die Flüchtlingskindern und deren Familien Freude bereiten würde.

Bitte achte darauf vorher alles zu reinigen was du spendest. Die Dinge, die du spendest sollten in einem guten Zustand und noch zu gebrauchen sein.

Flüchtlinge sind sehr erschöpft und müssen sich erholen. Gebraucht werden Bettzeug wie Decken, Kissen, Betttücher und Laken.

Flüchtlinge haben wenig zu tun und zu wenig Geld für den öffentlichen Nahverkehr. Mit einem verkehrstüchtigen Fahrrad kannst du viel Freude bereiten. In vielen Städten gibt es Aktionen, die dir helfen kaputte Fahrräder in Ordnung zu bringen, damit die Flüchtlinge sie benutzen können, ohne gegen die Straßenverkehrsordnung zu verstoßen.

Viele Flüchtlinge sind verletzt. Vielleicht stehen in eurem Keller noch Krücken oder ein Rollstuhl?

Flüchtlinge haben wenig, oft nur die Dinge, die sie an ihrem Körper tragen, manchmal noch ein paar Plastiktüten mit Habseligkeiten. Reisetaschen und Koffer helfen Familien weiter und geben ihnen etwas Würde zurück um die Sachen, die sie hier gespendet bekommen, aufzubewahren und weiter zu transportieren.

Flüchtlinge wollen unsere Sprache lernen. Du kannst Wörterbücher und Bilderbücher schenken. Viele Buchläden in Großstädten bieten außerdem an, dass du einige Euro spenden kannst, von denen Deutschlehrerinnen die Bücher kaufen können, die ihre Flüchtlingsschüler brauchen.

Auch Geschirr, Gläser, Besteck, Küchenmaschinen, Töpfe, Pfannen, Wasserkocher werden an vielen Stellen benötigt.

Wo du die Sachen abgeben kannst und was sehr dringend benötigt wird erfährst du vor Ort (Google oder hier auf der Karte), auf der Seite ichhelfe.jetzt oder mit Hilfe dieser App.

9. Baby- und Kindersachen spenden

Flüchtlingsbabys wollen die Welt sehen. Tragehilfen, aber vor allem Kinderwägen sind herzlich Willkommen.

Auch andere Baby-Dinge werden gebraucht: Fläschchen, Flaschenwärmer, Schnuller, Babyspielsachen.

Schnuller und die Aufsätze von Fläschchen sollten neu und unbenutzt sein.

Wie schon bei Punkt #7 geschrieben, wird Kleidung für Neugeborene, Babys und Kinder benötigt.

Wo du die Sachen abgeben kannst und was sehr dringend benötigt wird erfährst du vor Ort (Google oder hier auf der Karte), auf der Seite ichhelfe.jetzt oder mit Hilfe dieser App.

10. Hygieneartikel kaufen

Nicht nur Kleidung, Kindersachen und Dinge des täglichen Leben werden gebraucht, sondern vor allem auch Hygieneartikel.

Diese sollten neu und unbenutzt sein.

Wenn du sehr viele Hygieneartikel auf einmal kaufst, frage unbedingt nach einem Rabatt. Wenn du erzählst, dass du die Sachen für Flüchtlinge kaufst, wird er dir gerne gewährt. Ich habe auch schon von vielen Fällen gehört, bei denen der ganze Einkauf geschenkt wurde.

Das wird dringend gebraucht:

  • Zahnbürsten
  • Zahnpasta
  • Deos
  • Duschgel
  • Shampoo
  • Nagelschneider
  • Kämme und Bürsten
  • Cremes (möglichst parfumfrei)
  • Damenbinden

Da sehr viele Babys und Kinder dabei sind, auch an so etwas denken:

  • Kinderzahnbürsten
  • Kinderzahnpasta
  • Wegwerfwindeln
  • Babyshampoo
  • Babyfeuchttücher (möglichst parfumfrei)
  • Fläschchen
  • Fläschchenaufsatz
  • Schnuller

Wo du die Sachen abgeben kannst, was sehr dringend benötigt wird erfährst du vor Ort (Google oder hier auf der Karte), auf der Seite ichhelfe.jetzt oder mit Hilfe dieser App.

11. Deinen Chef um Hilfe bitten

Arbeitest du oder dein Partner bei einer großen Firma?

Firmen haben selbstverständlich größere finanzielle Mittel als du selbst. Firmen können ähnlich wie du ihre Spenden bei der Steuer absetzen.

Wenn du also ein gutes Projekt kennst, bei dem du dich vielleicht sogar selbst engagierst, frage deinen Chef, ob die Firma nicht einen gewissen Betrag spenden kann.

Spenden können der Firma Prestige einbringen und eine Form der Werbung sein.

Falls bei deiner Firma noch Fragen offen geblieben sind, dann kann sie sich auf dieser Webseite über die Vorgehensweise und die Vorteile von Spenden informieren.

Du würdest dich gerne selbst für Flüchtlinge engagieren, aber die Zeit reicht vorne und hinten nicht, gerade weil nach der Arbeit deine Kinder daheim versorgt werden müssen?

Immer mehr Arbeitgeber schenken freie Zeit für Flüchtlingshilfe. Hier ein Beispiel.

Trau dich und frage, ob das auch für dich möglich ist. Fragen kostet nichts.

Wahrscheinlich musst du einen Nachweis erbringen, der von Verantwortlichen vor Ort bescheinigt werden kann. Oder du knipst ein paar Bilder von deiner Hilfstätigkeit.

12. Eine Tasche nähen

Bist du eine sogenannte „Nähmami“?

Nici hat bei makerist.de hat eine nette Aktion ins Leben gerufen um App. Die Anleitung ist gut verständlich und ziemlich einfach (rechts an der Seite ist ein Button für den Download).

Sofern du weißt, wie man einen Faden einspannt und die Nähmaschine einschaltet, kannst du loslegen und einen Sack nähen.

Die Säcke haben den selben Hintergrund, den ich bei #8 beschrieben habe: „Flüchtlinge haben wenig, oft nur die Dinge, die sie an ihrem Körper tragen, manchmal noch ein paar Plastiktüten mit Habseligkeiten. Reisetaschen und Koffer helfen Familien weiter und geben ihnen etwas Würde zurück um die Sachen, die sie hier gespendet bekommen, aufzubewahren und weiter zu transportieren.“

Nici schreibt:

Werdet Mitglied unserer Facebook Gruppe sew a smile und helft uns dabei, Lächeln zu verbreiten und unsere kleine Welt zu einem besseren Örtchen zu machen. Und das soll erst der Anfang sein! Ich glaube da fällt uns bestimmt noch mehr ein, was wir tun können, um zu helfen!

Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an uns wenden!

Jeder kann die Bags so designen, wie er möchte und auch befüllen. Benötigt werden vor allem noch Hygiene-Artikel (Seifen, Duschgel, Haargel, Zahnpasta, Zahnbürsten…) und Papier, Malbücher, Stifte, Notizhefte etc.

Man kann die Bags in der eigenen Gemeinde (bei der Diakonie, Caritas oder direkt abgeben) oder aber per Hermes-Versand kostenlos verschicken.

Jetzt downloaden!

13. Ein Willkommensfest besuchen

In vielen Städten finden mitlerweilse Willkommensfeste für Flüchtlinge statt. Auch auf Bahnhöfen werden die Menschen mit einem Lächeln begrüßt.

Auf einem Willkommensfest kannst du das erste Mal in Kontakt mit „echten“ Flüchtlingen kommen. Du kannst dich auch mit Helfern unterhalten, die schon länger dabei sind und fragen, wobei denn die meisten Spenden und die größte Hilfe benötigt wird.

Nicht zu vergessen: So ein Willkommensfest bringt dir und deinen Kindern natürlich auch viel Spaß. Sicher werden deine Kleinen schnell Freundschaft mit anderen Kindern schließen – egal woher sie kommen.

Wo und wann Willkommensfeste statt finden, erfährst du in Facebookgruppen und bei Google News.

14. Eine Krabbelgruppe organisieren

Du hast ein Baby oder ein Kleinkind daheim und keine Zeit um Kleidung zu sortieren, Deutschunterricht zu geben oder ähnliches?

Viele Flüchtlinge leben zur Zeit in riesigen Sammel(not)unterkünften und haben kaum Möglichkeiten sich zu beschäftigen und abzulenken. Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Babys und Kinder. Unter den Flüchtlingen sind viele schwangere Frauen.

Wieso organisierst du nicht eine Krabbelgruppe oder einen Müttertreff?

Die Verantwortlichen vor Ort oder kirchliche Verbände können dir helfen.

Geeignete Räume gibt es in den Sammelunterkünften selten, aber vielleicht liegt eine Hebammenpraxis, kirchliche Räume, eine kleine Sporthalle oder ein Café mit einem abgetrennten Raum in der Nähe.

Eine Krabbelgruppe schenkt Freude, Hoffnung und kann die Deutsche Sprache Mamas und Kindern näher bringen. Schau also, dass die Gruppe offen ist, damit auch einige deiner deutschsprachigen Freundinnen kommen.

Wenn dir die Idee gefällt, kannst du vor Ort (Google oder hier auf der Karte) oder auf der Seite ichhelfe.jetzt weitere Infos einfordern. Kirchliche Verbände zu fragen, kann viel bringen, da sie sich mit Krabbelgruppen und co. gut auskennen und das Projekt mit Räumen oder finanziell unterstützen können.

15. Ein kleines Fest organisieren

Hast du einen Garten?

Solange das Wetter noch ganz okay ist, könntest du ein Mini-Willkommensfest für Kinder und Familien organisieren.

Stadtlandmama beschreibt, wie es bei ihr lief: Unser Garten für Flüchtlinge.

Freunde von uns engagieren sich seit langem ehrenamtlich in Köln für Flüchtlinge und sind Teil der Initiative Willkommen in der Moselstraße. Da wir nicht direkt nebenan wohnen, sondern weit außerhalb auf dem Land und mit drei Kindern eben nicht immer allzu flexibel sind, haben wir uns überlegt, die Bewohner einfach einmal einzuladen.

Unser Garten ist groß, das wäre also eine Möglichkeit, ihnen einen schönen Nachmittag zu bescheren, dachten wir. Eine Möglichkeit, schöne Erinnerungen zu schaffen – für sie und für uns.

16. Sachen sortieren

ichhelfe.jetzt schreibt:

Freiwillige Helfer werden an vielen Stellen gebraucht. Deine Zeitspende kann also vor Ort einen großen Beitrag zur Flüchtlingshilfe leisten. Besonders, wenn du Fremdsprachen sprichst oder medizinisches Know-how hast.

Um gespendete Sachen zu sortieren musst du nichts planen und nichts vorbereiten. Oft. In manchen Städten ist die Koordination der Spenden und der Helfer nicht die beste und es geht eher chaotisch zu. Nicht selten braucht man starke Nerven.

Leider werden auch häufig kaputt, dreckige und unbrauchbare Spenden abgegeben. Dafür ist es umzuschöner zu wissen, dass  die Flüchtlinge, die oft in Sommerklamotten hier angekommen und sonst nichts haben, mit deiner Hilfe lange Hosen, warme Jacken und feste Schuhe in der passenden Größe finden.

Helfer werden immer viele benötigt. Selbst wenn du nur ein einziges Mal, für wenige Stunden helfen kannst, ist es viel Wert!

Infos bekommst du über Google, auf dieser Karte oder auf der Seite ichhelfe.jetzt.

17. Flüchtlinge unterstützen

Auch über Kleidung sortieren hinaus wird überall Hilfe benötigt.

Da wären

  • Essensausgabe
  • Kleiderkammer
  • Kinderbespaßung
  • Frauenzimmer
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  • Behördengänge
  • Deutschunterricht
  • Vormund für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge

Auf der Seite ichhelfe.jetzt findest du viele, viele weitere Bereiche, in denen du helfen kannst.

Wenn du direkt mit Flüchtlingen arbeitest, ist es sehr nützlich, wenn du ein paar Brocken der jeweiligen Sprache kannst. Der Reise Know How Verlag verschenkt kostenlos Sprachführer für alle Menschen, die mit Flüchtlingen arbeiten. Er schreibt:

Nicht nur die Flüchtlinge nehmen extreme Risiken auf sich, auch die Aufnahmeländer stehen vor gewaltigen Aufgaben. Neben allen praktischen Problemen, die es zu lösen gilt, ist die Verständigung das größte Hindernis. Ein Dolmetscher z.B. für Dari oder Paschto steht in den seltensten Fällen zur Verfügung. Da gibt es viele Fragen, die unbeantwortet bleiben, wie Helfer aktuell  berichten.

Allen Menschen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, stellt der Verlag folgende Sprachführer kostenfrei als Download und mp3-Download zur Verfügung:

▶ Palästinensisch-Syrisch-Arabisch
▶ Irakisch-Arabisch
▶ Libysch-Arabisch
▶ Dari für Afghanistan
▶ Paschto für Afghanistan & Pakistan
▶ Kosovo-Albanisch
▶ Bosnisch
▶ Romani
▶ Kurdisch

Das Unterrichten von Deutsch ist eine wichtige Aufgabe, damit Flüchtlinge sich wenigstens ein bisschen besser in Deutschland zurecht finden. Vom Staat bezahlten Unterricht bekommen sie nämlich erst nach Monaten bis Jahren!

Kato von innocentglow.de möchte dir helfen und über Deutsch als Fremdsprache (DaF) bloggen und Videos drehen, um Ängste vor dem Unterrichten zu nehmen. Dafür hat sie einen neuen Blog auf daf.innocentglow.de gegründet.

Hast du Fragen an sie? Welche Themen interessieren dich? Schreibe an kato[at]innocentglow.de, dann schreibt sie darüber ?

18. Eine Notunterkunft anbieten

Gerade in Großstädten wie München und Berlin sind die Verhältnisse miserabel und Flüchtlinge finden nicht einmal eine Notunterkuft und müssen auf der Straße schlafen, Babys, Kinder und Schwangere inklusive!

Du kannst dich bei den örtlichen Verbänden melden (Google, hier auf der Karte oder auf der Seite ichhelfe.jetzt) und dein Gäst- oder Wohnzimmer als kurzfristige Notunterkunft anbieten, zum Beispiel über’s Wochenende. So hilfst du, dass Kinder und Jugendliche nicht frieren müssen und ein paar Tage Normalität und menschliche Wärme erleben können.

Spannender Bericht von Tanya Neufeldt alias Lucie Marshall auf Brigitte Mom:

„Es sind 3 pakistanische Jungs: 13, 17 und 20 Jahre alt. Das wäre übers Wochenende.“, informiert mich die Stimme am Telefon und ich antworte ohne nachzudenken „Ja, ich hole sie vor dem LaGeSo ab“.

Und dann rutscht mir das Herz in die Hose. Gleich hole ich drei mir wildfremde Menschen ab und wir verbringen das Wochenende mit ihnen.

Marc kauft ein, unsere Nachbarn helfen uns beim Beziehen der Betten und leihen uns Matratzen, Sam räumt ohne zu murren sein Zimmer, danach malt er mit Greta, unsere Nachbarstochter zusammen ein Schild, das sie an die Tür kleben: „Welcome in Berlin“.

[Weiterlesen.]

19. Ein Zimmer längerfristig anbieten

Auch längerfristig werden Zimmer in WGs und anderen Wohnformen und allgemein Wohnungen benötigt.

Vielleicht hast du ein Gästzimmer frei, bei dem du dir vorstellen könntest es längerfristig zu vermieten?

Auf www.fluechtlinge-willkommen.de erhältst du alle Informationen darüber, wie du Flüchtlinge bei dir in der WG aufnehmen kannst. Von der Organisation bis zur Finanzierung – hier ist die richtige Anlaufstelle!

1. Ihr meldet euer freies Zimmer auf unserer Website an. Dazu benötigen wir nur ein paar Infos zu eurer Wohnsituation.

2. Wir finden eine*n Ansprechpartner*in vor Ort und stellen den Kontakt zwischen euch und einem geflüchteten Menschen her.

3. Ihr startet mit unserer Unterstützung die Finanzierung der Miete. Ihr müsst die Miete nicht selbst zahlen.

4. Eure oder euer neue*r Mitbewohner*in zieht bei euch ein. Wir sind natürlich auch weiterhin für euch da.

Auch diese Hilfsorganisation braucht finanzielle Unterstützung um weiter arbeiten zu können. Hier kannst du spenden.

Vielleicht kannst du dir auch vorstellen ein Gastkind oder einen Gastjugendlichen aufzunehmen?

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen schreibt:

Mit dem Zustrom an Asylbewerbern steigt auch die Zahl der minderjährigen Flüchtlinge, die ohne Begleitung ihrer Eltern nach Deutschland einreisen und sich hier aufhalten.

Anders als bei volljährigen Asylsuchenden, die in Gemeinschaftsunterkünften oder dezentralen Einrichtungen leben, sieht das Gesetz im Falle der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge die Inobhutnahme durch das Jugendamt und die Unterbringung in Jugendhilfeeinrichtungen vor, wo sie bedarfsgerecht pädagogisch betreut werden.

Doch leider reichen die Kapazitäten der Einrichtungen nicht aus. In vielen Gemeinden werden Gastfamilien für Kinder und Jugendliche gesucht. Bitte vor Ort den Bedarf und die Bedingungen erfragen.

 

20. Den Politikern Druck machen

Der letzte Punkt unserer Reise durch die Welt der Asylhilfe ist der allerwichtigste:

Den Poltikern muss Druck gemacht werden.

Es ist sehr schön, dass die Menschen in Deutschland so viel Initative ergreifen, sich kümmern, helfen, unterstützen. Aber es sollte nicht vergessen werden, dass der Staat Verantwortung tragen muss.

Im Artikel „Demonstriert lieber gegen die Banken“ schreibt Jakob Augenstein, warum Harzt 4, Lohndumping, Leiharbeit und co Mitschuld an Rassismus und Ausländerfeindlichkeit haben:

„Unsere Analysen lassen erwarten, dass eine Zunahme menschenfeindlicher Einstellungen und Verhaltensweisen davon abhängt, inwieweit immer mehr Menschen in unsichere Arbeits- und Lebensverhältnisse, politische Ohnmachtsempfindungen und instabile emotionale Situationen, kurz: in prekäre Anerkennungsverhältnisse geraten.“ So ist es eingetreten. Je weniger Anerkennung ein Mensch selbst erfährt, desto weniger kann er für andere Menschen aufbringen.

[…]

Die Leute im Osten haben sich den falschen Gegner ausgesucht: Sie sollten sich in die Demonstrationen gegen die Banken einreihen – nicht in die gegen Ausländer. Nur dann wird aus „Wir sind das Pack“ wieder „Wir sind das Volk“.

Za’atri Flüchtlingscamp – Quelle: U.S. Department of State

Und was treibt die Politik um den Flüchtlingsstrom zu durchbrechen?

  • Schlepper sollen verfolgt werden.
  • Schlepperboote und -fahrzeuge sollen zerstört werden.
  • Frontex (im Mittelmeer) soll besser arbeiten, damit die Flüchtlinge gar nicht erst abfahren können.
  • Die Grenzen der Balkanroute sollen mit noch mehr Stacheldraht abgedichtet werden.
  • Ungarn ist gerade im Gange ein Gesetz zu verabschieden, das besagt, dass jeder illigale Grenzübertritt eine Straftat darstellt.

Peter Vonnahme schreibt sehr präzise, was deutsche und europäische Poltiker wirklich tun müssten um große Flüchtlingsströme zu verhindern:

Bei der Suche nach den Fluchtursachen fällt sofort auf, dass die mit Abstand meisten Flüchtlinge aus Ländern kommen, die in den letzten 20 Jahren Schauplätze von Kriegen waren: das ehemalige Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien, Äthiopien, Somalia. Nach einer Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) waren 2014 die genannten Staaten und ihre Zerfallsprodukte die zehn wichtigsten Herkunftsländer für Asylbewerber in Deutschland.

Kennzeichnend für fast alle Kriege in den genannten Staaten sind völkerrechtswidrige Militärinterventionen, zumeist der USA und ihrer Bündnispartner. Das legt die Annahme nahe, dass diese Kriege hauptursächlich für die großen Fluchtbewegungen der Gegenwart sind. Diese Kriege bedeuteten Tod, Verarmung, Anarchie, Zerfall von Gesellschaften, religiös motivierte Massaker und Massenflucht. Nie gelang es, stabile Demokratien einzuführen oder gar Menschenrechte zu sichern.

Wer also Massenflucht eingrenzen will, muss in einem ersten Schritt militärische Abenteuer unterbinden und Militärbündnisse wie die NATO auf reine Verteidigungsaufgaben zurückführen. Das Gesagte gilt auch für schwelende Konfliktherde wie etwa Iran oder Ukraine. Wenn auch von dort Flüchtlingsströme einsetzen würden, wäre das allein schon wegen des Bevölkerungsreichtums dieser Länder eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.

[…]

Die USA, gut gesichert durch zwei Ozeane, bleiben von den Fluchtauswirkungen verschont. Ausbaden müssen ihre Kriege andere, auch die Bündnispartner. Der deutsche Beitrag muss deshalb primär darin bestehen, jede politische und militärische Unterstützung für Interventionskriege rigoros abzulehnen und eigene Waffenlieferungen in Krisenregionen einzustellen. Verstöße hiergegen bezahlen wir unweigerlich mit neuen Flüchtlingsströmen.

Das kannst du tun:

  • Schreibe Anfragen an deine Lokalpolitik um zu erfahren, was sie tun, um die Situation der Flüchtlinge in deinem Wohnort zu verbessern.
  • Gehe demonstrieren.
  • Unterschreibe Petitionen.
  • Schreibe deinen Landtags- und Bundestagsabgeordneten, was sie tun, damit keine Kinder mehr im Mittelmeer ertrinken, was sie tun, damit keine Kinder mehr in Nato-Draht hängen bleiben, was sie tun, damit Kinder in Europa in Sicherheit kommen ohne ihr Leben zu riskieren.
  • Wähle eine andere Partei, die eine menschenfreundlichere Politik vertritt.

Zusammenfassung

Du kannst viel tun. Du musst nicht alles tun. Du kannst nur einen Punkt in dieser Liste bearbeiten.

Was kannst du als Mama oder Papa tun?

  1. Den Flüchtlingen gute Gedanken schicken. Meditieren. Beten.
  2. Eine kostenlose Postkarte senden.
  3. Dich informieren.
  4. Darüber schreiben.
  5. Geld spenden.
  6. Darüber sprechen und Flagge zeigen.
  7. Kleidung spenden.
  8. Sachen spenden.
  9. Baby- und Kindersachen spenden.
  10. Hygieneartikel kaufen.
  11. Deinen Chef um Hilfe bitten.
  12. Einen Sack nähen.
  13. Ein Willkommensfest besuchen.
  14. Eine Krabbelgruppe organisieren.
  15. Ein kleines Fest organisieren.
  16. Sachen sortieren helfen.
  17. Flüchtlinge unterstützen.
  18. Eine Notunterkunft anbieten.
  19. Ein Zimmer längerfristig anbieten.
  20. Den Politikern Druck machen!!

Fällt dir noch mehr ein?

Was wirst du tun?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft,

– Julia von windelwissen.de

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