In 10 Minuten Ruhe tanken – Was Meditation mit deiner Seele und deinem Alltag macht

Kathrin Gastartikel Schreib einen Kommentar

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Die liebe Katharina vom Blog „Glückeinander“  schlug mir Anfang des Jahres Meditation als Gastartikel-Thema vor. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich jedoch so gar nichts damit anfangen und habe es stirnrunzelnd als neumodischen Trend abgetan, mit dem mein hibbeliges Ich nix anfangen kann. So dachte ich zumindest. Kurze Zeit später erlebte ich am eigenen Körper, wovon immer alle reden und nun meditiere ich seit 5 Wochen 30-40 Minuten täglich!

Katharina-Tornow

Mit dieser Erfahrung kann ich endlich nachvollziehen worüber Katharina schreibt und freue mich, ihre Zeilen hier präsentieren zu dürfen. Und ich lege dir ans Herz, es eine Woche lang zu versuchen (ich finde entspannende Musik dabei sehr hilfreich). Wenn du dann nichts merkt, ist es wahrscheinlich wirklich nichts für dich. Aber vielleicht wird es ja auch dein Leben und deinen Familienalltag verändern ❤️

Viel Spaß beim Lesen
Eure Kathrin

„Nein, Mama, nicht schlafen, nein!!!“ Es ist halb zehn und mein kleiner Sohn stapft auf seinen müden Beinen immer noch umher. Ich sehe ihm zu, wie er geräuschvoll die Bausteine auskippt. Er tut es fast langsam und bedächtig, so unendlich lang kommt mir dieses Klappern und Scheppern vor. Ich zucke zusammen, mein Herz pocht bis in meine Ohren. Innerlich warte ich darauf, dass der große Sohn nach mir ruft. Aber es bleibt still – bis auf den Kleinen, der immer noch unermüdlich gegen den Schlaf kämpft.

In mir toben Wut, Enttäuschung und Hilflosigkeit. Ich zermartere mir meinen Kopf darüber, was ich alles schaffen wollte an diesem Abend, verfalle in Gedankenkreisen und verstricke mich im Drama. Da, ganz tief verborgen hinter meiner Verzweiflung und meinem aufkeimenden Ärger, erinnere ich mich doch an meinen Anker: Meinen Atem.

Ich atme tief in in den Bauch ein, spüre meinem Atem nach und atme durch den Mund wieder aus.

Der Kleine hat einen tollen Turm gebaut, er lächelt in seiner ganzen kindlichen Freude.

Und noch einmal atme ich tief ein und wieder aus. Ich merke wie ich ruhiger werde, endlich. Ich schließe die Augen, hier ist keine Gefahr, nur ich und mein Sohn.

Einatmen, ausatmen und dann ist Stille in mir.

Die Gedanken, die eben noch kreisten und mir nachriefen, ich solle das Kind ins Bett zerren, sind verstummt.

Atmen schafft Ruhe – auch im größten Chaos

Mein Atem ist mein Anker, wenn ansonsten das Chaos in mir und um mich herum tobt. Wenn ich in Stress gerate, weil gerade nichts und niemand funktionieren will – verdammt nochmal! Wir kennen das doch alle, wenn die fein säuberlich zurecht gelegten Pläne genau dann scheitern, wenn wir nicht mehr allein an der Umsetzung beteiligt sind: Dann nörgelt der Partner oder die Kinder brauchen nochmal eine Extra-Runde um den Block.

Wir Eltern haben einen ziemlich vollgepackten Zeitplan: Wir stopfen oft so viele verschiedene Tätigkeiten in einen Tag, fast so als hätte er 48 Stunden. Am Ende schaffen wir lange nicht alles, was wir uns vornehmen oder wünschen. Zudem bleiben oft unsere eigenen Bedürfnisse auf der Strecke.

Es ist also nicht verwunderlich, dass wir innerlich die Wand hochgehen, wenn das Kind nicht zur gewohnten Zeit schlafen will, denn so fehlt uns wertvolle Zeit für uns. Und es ist nachvollziehbar, dass sich unsere Fußnägel hoch rollen, wenn der Partner die Butter beim Einkauf vergessen hat (weil das unseren ganzen Zeitplan durcheinander wirbelt). Leider bringt es nichts, sich in den Situationen aufzuregen – außer graue Haare und vielleicht noch einen handfesten Streit. 

Unglücklicherweise dramatisieren wir solche eh schon stressigen Situationen, weil wir in Gedanken beim gestrigen Rüffel vom Chef oder beim anstehenden wichtigen Termin in zwei Stunden sind. Wir sind gedanklich so oft bei schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit oder Ängsten vor der Zukunft, dass wir unsere Gegenwart durch diese von negativen Gedanken getrübte Brille wahrnehmen: Ein immer noch spielendes Kind am späten Abend wird zum gefährlichen Monster, das meine Selbstverwirklichung, meinen Schlaf, vielleicht sogar meinen Job gefährdet. Was dann helfen kann? Das Fokussieren auf den Atem, was sich leicht beim Meditieren erlernen lässt.

Meditation – deine Rettung im Alltag?! 

„Puh, Meditation, dafür habe ich echt keine Zeit!“ Denkst du das gerade? Dann verspreche ich dir, dass dir regelmäßige Meditation sogar Zeit schenkt. Denn wenn du es schaffst, regelmäßig zu meditieren, wirst du verschiedene Vorteile und Veränderungen an dir bemerken können: unter anderem, dass du fokussierter und konzentrierter wirst und viele Aufgaben schneller erledigen kannst.

Ebenfalls konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, viel weniger Stress empfinden, besser schlafen und geduldiger sind. Meditation kurbelt zudem die Produktion unseres körpereigenen „Glückshormons“ Serotonin auf natürliche Weise an und demzufolge unser gesamtes Wohlbefinden.

Hört sich nach ziemlich lebensrettenden Eigenschaften für uns Eltern an, wie ich finde.

Meditieren kann man eigentlich überall, einige Menschen tun es sogar beim täglichen Pendeln in der U-Bahn. Für Eltern bieten sich meist die Morgenstunden an, wenn man es schafft, vor den Kindern aufzuwachen. Oder man räumt sich einen kleinen Freiraum am Abend ein, bevor es selbst ins Bett geht.

Tatsächlich bin ich dabei auch schon im Sitzen eingeschlafen. Was soll’s? Mit der Meditation sollst du keinen Preis gewinnen, sondern lernen für ein paar Minuten in dich zu gehen – ohne Erwartungen oder Bewertungen. Dir eine wohltuende Auszeit zu gönnen, in der du genau das annimmst, was ist. Und wenn du im Sitzen einschläfst, dann hattest du das kleine Nickerchen wahrscheinlich bitter nötig. Das ist weder gut noch schlecht – es ist einfach, was es ist: deine heutige Realität.

Wie fängst du nun an?

Such dir einfach einen ruhigen Platz (einen Stuhl, ein Kissen oder direkt auf dem Boden), an dem du mit geradem Rücken sitzen kannst und stelle dir einen Wecker. Am Besten sind für den Beginn 10 Minuten täglich.

Wenn du das nicht schaffst, ist das aber auch keine Ausrede, denn du kannst natürlich auch mit 5 oder weniger Minuten beginnen. Finde einfach deinen ganz eigenen Einstieg!

Schließe dann einfach deine Augen und nimm deinen Atem ganz bewusst wahr, aufkommende Gedanken lässt du wieder gehen und bringst deine Aufmerksamkeit zurück zum Atem. Beispielsweise indem du bewusst den Luftzug an der Nase spürst oder wie sich deine Bauchdecke hebt und senkt.

Meditieren ist kein Hexenwerk und das Wunderbare daran ist, dass man diesen sicheren Anker nach einiger Übung auch in ganz anderen, stressigen Situationen abrufen kann. Denn deinen Atem hast du eben immer dabei.

Wenn du es schaffst, die Meditation in deinen täglichen Tagesablauf einzubauen und ihn ebenso routiniert auszuüben wie das Zähne putzen, wirst du nach kurzer Zeit schon positive Erfahrungen damit machen. 

Das Gefühl von Ruhe kann dich dann durch den Tag tragen und lässt dich auch steile Felsen und scharfe Klippen umschiffen. Die Konflikte mit deinen Kindern, mit deinem Partner und mit anderen Mitmenschen werden vielleicht nicht gleich automatisch weniger. Aber du kannst ihnen vielleicht schneller mit einem inneren Lächeln begegnen, weil du weißt, wie du die Ruhe in dir findest, um dem Moment die Dramatik zu nehmen.

Vielleicht ist es Glück, vielleicht ist es ein bisschen mehr innerer Frieden. Wahrscheinlich ist es beides und es lässt dich ein wenig entspannter deinen Alltag als Mama oder Papa meistern. 

Deine Katharina

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