Kindergarten ab drei – Ein Erfahrungsbericht

Kathrin Erfahrungen 23 Kommentare

Unser Mädchen ist im Juni drei geworden und seit August 2014 ist sie ein großes Kindergartenkind. Mit einem Jahr (also 2012) starteten wir bereits eine Kita-Eingewöhnung – jedoch ohne Erfolg. Der zweite Versuch vor ein paar Wochen verlief überraschenderweise wie am Schnürchen.

Rückblick

Gescheiterter Krippen-Start mit 1 Jahr

Vor zwei Jahren war ich bereits im Vorfeld höchst skeptisch und fragte mich, ob Fremdbetreuung in dem Alter gut und sinnvoll ist (siehe „Frühe Fremdbetreuung – Eine kritische Sichtweise„). Außerdem verlief die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell für uns nicht positiv. Die erste Trennung erfolgte zu früh und holprig, woraufhin unser Mädchen heftig weinte, an mir klammerte und am Ende sogar ihre Bezugserzieherin mied (siehe „Das fehlgeschlagene Eingewöhnen„).

Wir brachen damals ab und ließen sie zu Hause, obwohl wir uns das nicht einfach so leisten konnten. Thomas passte an den Vormittagen auf unser Mädchen auf, während ich arbeitete; ich kümmerte mich dann an den Nachmittagen um sie und Thomas ging seinem Beruf nach. Wir nahmen also viel Arbeit auf uns und schnallten den Gürtel ziemlich eng, einfach weil wir überzeugt waren, dass es ihr so (also bei uns statt in der Kita) besser geht.

Aber sie muss doch unter Kinder!

Ich teile die Ansicht, dass Kleinkinder regelmäßige Kontakte zu anderen Kindern, aber auch regelmäßige Kontakte zu anderen Erwachsenen (außer Mama und Papa) für eine gesunde Entwicklung benötigen. Denn nur in Gesellschaft lernen die Knirpse individuelle Eigenheiten und Verhaltensweisen von Menschen kennen und mit ihnen umzugehen. Nur durch vielfältige, zwischenmenschliche Erfahrungen können sie ihre sozialen Kompetenzen ausbauen.[1]

Jedoch muss ein unter dreijähriges Menschlein dafür nicht zwangsläufig eine Kinderkrippe besuchen. Soziale Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten finden sich auch innerhalb von Familien, wenn Geschwister vorhanden sind oder mehrere Generationen zusammen leben. Wer, wie wir, sein Einzelkind allein in den eigenen vier Wänden betreut, kann sich Spielgruppen anschließen, Spielplätze aufsuchen oder feste Treffen mit befreundeten Eltern organisieren.

Während Thomas auf reine „Papa-Tochter-Zeit“ setzte, ging ich an den Nachmittagen regelmäßig unter die Leute. Nicht nur damit unser Mädchen Spielkameraden fand, sondern weil ich den Austausch mit meinen Mädels genoss. Wir wählten bewusst Umgebungen, in denen unsere Kinder auch ohne unser Beisein vielseitig aktiv werden konnten. Dabei überließen wir sie mit zunehmendem Alter sich selbst und schauten bewusst weg, wenn sie Unsinn ausheckten oder sich stritten. Einfach um ihnen genügend Gelegenheiten zu bieten sich auszuprobieren und Konflikte/ Probleme selbst zu lösen.

Fremdbetreuung oder zu Hause?

Unser Mädchen im Spiel mit einer Freundin.

Kritische Stimmen mögen sagen, dass sich diese Treffen nicht mit den alltäglichen Kontakten in einer Krippe vergleichen lassen. Aber mindestens genau so wichtig wie die soziale Entwicklung eines Kindes, erachte ich sein emotionales Gedeihen.

Bei wem ist mein Kind gut aufgehoben?

Und genau das ist der Punkt, der mir beim Thema „Fremdbetreuung von unter Dreijährigen“ Bauchschmerzen bereitet: Ohne ausreichende emotionale Zuwendung kann es keine gesunde seelische und kognitive Entwicklung des Kindes geben.

Ich hinterfrage nicht, ob es grundsätzlich gut oder schlecht ist, Kinder in die Obhut anderer Menschen zu geben. Nein, auch wir ließen unser Mädchen wöchentlich ein paar Stunden allein bei Omi. Damit sie lernte für gewisse Zeit ohne Mama und Papa auszukommen und weil es eine große Entlastung für mich bedeutete.

 Was mir keine Ruhe lässt, ist der Personalschlüssel in den meisten Einrichtungen. „Denn so wenig eine Mutter allein Vier- oder Fünflinge versorgen kann, so wenig kann das eine noch so gut ausgebildete Erzieherin“, bemerkt Renz-Polster treffend.[2]

Ich ließ unser Mädchen ohne Bedenken bei Omi, weil ich wusste, dass sie bei ihr gut aufgehoben ist. Omi herzt sie und schmust mit ihr. Sie tröstet und muntert auf. Sie geht jederzeit gezielt und flexibel auf die Bedürfnisse unseres Mädchens ein. So eine feinfühlige Rundumversorgung ist im Krippenalltag allerdings kaum möglich.

Eventuell wäre eine Tagesmutter mit wenigen Kindern eine gute Alternative für uns gewesen, aber ich war glücklich, unser Mädchen zu Hause zu haben und sie genoss unsere Nähe. Außerdem war sie in den ersten zwei Jahren so anhänglich, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass sie nicht zumindest phasenweise unter einer regelmäßigen „außer-Haus-Betreuung“ leidet. Denn ging es ihr schlecht, hatte sogar Thomas kaum eine Chance bei ihr.

Ohne Defizite durch die kindergartenfreie Zeit?

Doch gelegentlich zweifelte ich diese 1:1 Betreuung durch Papi, mich oder unsere fürsorgliche Omi an. Vor allem wenn ich bei Spielplatzbesuchen Sätze hörte wie: „Mein Junge hat in der Krippe so viele neue Dinge gelernt, von denen andere in seinem Alter noch weit entfernt sind.“ Oder „Er blühte richtig auf und wurde viel offener anderen gegenüber.“ Ich fragte mich dabei immer, woher diese Mütter sicher wissen können, dass diese Fortschritte den Erziehern/ der Einrichtung zu verdanken sind?

Denn auch ich beobachtete nahezu täglich Veränderung bei unserem Mädchen. Sie sprach mehr, kletterte geschickter, wurde zunehmend selbstbewusster, selbstständiger und so weiter. Und all das obwohl sie nicht von einer Fremdbetreuung „profitierte“.

Heute bin ich gelassener und überzeugt, dass sich Kinder in diesem Alter rasant entwickeln, unabhängig davon, ob sie die Vormittage zu Hause oder in einer Krippe verbringen. Sie wollen aus eigenem Antrieb heraus die Welt erkunden und dafür brauchen sie in erster Linie genug Freiraum zum Entdecken und Probieren und jemand der sie lässt. Letzteres können Eltern, Großeltern, aber auch Erzieher sein. Hauptsache es sind Bezugspersonen, bei denen sich das Kind wohl fühlt und denen es vertraut.

Unsere Ängste

Dass wir bei den einzelnen Entwicklungsschritten den Erziehern oder uns selbst auf die Schulter klopfen – je nachdem für welche Betreuungsform wir uns entschieden haben – ist mehr als verständlich. Schließlich hoffen wir die richtige Entscheidung gefällt zu haben und suchen nach sichtbaren Zeichen dafür.

Aber warum brauchen wir überhaupt Beweise? Ich vermute, weil wir das Beste für unsere Kinder wollen, aber gar nicht so recht wissen (können), was das Beste ist. Gehören Kleinkinder zu den Eltern oder in eine Krippe? Wo entwickeln sie sich besser? Wer kann sie optimaler fördern und bilden? Wer sich besser um ihre emotionalen Belange kümmern?

Das einzige was wir mit Sicherheit sagen können ist, dass es nicht die eine richtige Betreuungsform gibt, die auf alle Familien passt. Wir stehen also wieder einmal vor der Qual der Wahl. Das Schwierigste daran ist, dass niemand von uns abschätzen kann, welche Auswirkungen das von uns gewählte Betreuungsmodell auf unsere Kinder hat. Wir können nur Vor- und Nachteile abwägen. Vermuten und spekulieren. Hoffen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Und bereit sein zu handeln, wenn wir merken, dass es die falsche Entscheidung war.

Krippe oder zu Hause? Ein ideologischer Grabenkampf

Renz-Polster beruhigt „weder für die Fremdbetreuung noch für die Vollzeit-Betreuung durch eine Mutter können grundsätzliche Vorteile ausgemacht werden. Entscheidend ist die Qualität der Betreuung.“[3]

Mit Qualität meint er im Übrigen nicht die akademische Bildung der Betreuungsperson, sondern ihre Kompetenz im Umgang mit kleinen Kindern. Babys und Kleinkinder brauchen verlässliche Zuwendung. „Gerade die Kleinsten benötigen den feinfühligen, angst- und stressfreien Umgang weitaus mehr als ein pädagogisch „ideales“ Förderungsmodell.[4]

Statt beim Thema „Betreuungsmodell“ also in heiße Diskussionen – in „ideologischen Grabenkämpfe“ – zu verfallen, sollten wir in uns hineinhorchen und schauen, mit welcher Variante wir uns gedanklich am wohlsten fühlen. Denn ob das Kind drei Jahre (oder gar länger) zu Hause bleibt oder bereits früh fremdbetreut wird, sollte ausschließlich von persönlichen Faktoren abhängen. Dabei spielt natürlich das Wohlergehen des Kindes eine Rolle, aber auch die individuellen Vorstellungen, die Ressourcen (Einkommen usw.) und das soziale Netz der jeweiligen Familie.

Wann ist mein Kind bereit? Ich will auch in den Kindergarten!

Das ist eine Frage, die ich persönlich nicht vom Alter, sondern vom Entwicklungsstand und Charakters des Kindes abhängig machen würde. Manch Einjähriger verpackt es gut, täglich von den Eltern getrennt zu sein. Auf der anderen Seite gibt es Drei- oder Vierjährige, die sich bei der Eingewöhnung unheimlich schwer tun (siehe auch „Das richtige Alter für den Kindergarten“).

Unser Mädchen signalisierte im Alter von etwa 2,5 Jahren deutliches Interesse. Angestoßen durch Kindergarten-Bilderbücher (z.B. Kindergarten-Geschichten, die Mut machen) und unsere Kindergarten-Besichtigungstour im Herbst 2013, entfachte ihre Neugier. Sie sah die anderen Kinder spielen und vor allem die tollen, integrierten Spielgärten. „Ich will auch in den Kindergarten“ bekam ich von da an, immer öfter zu hören.

Das war übrigens auch für mich ein perfekter Zeitpunkt. Wir hatten beide mehr als genug intensive „Mama-Tochter-Zeit“ getankt. Ich wusste, dass sie problemlos ein paar Stunden ohne uns/ mich sein kann und sah zudem deutlich ihre Reife. Sie war ganz offensichtlich bereit, die Welt ein Stück weit ohne mich zu erkunden und so konnte ich sie mit einem guten Gefühl ziehen lassen.

Kindergarten ab drei

Auf zu neuen Ufern!

Kindergarten 2014

Unberechtigte Zweifel und Sorgen

Dennoch blickte ich dem Kita-Start mit gemischten Gefühlen entgegen. Unser Mädchen war zwar bereits so selbstbewusst, selbstständig und vor allem heiß auf den Kindergarten, dass ich eigentlich keine Bedenken haben sollte. Aber ich erinnerte mich noch sehr gut an unseren ersten gescheiterten Eingewöhnungsversuch und fragte mich, ob es wieder Schwierigkeiten geben könnte. Ob ihr die intensive „zu Hause Betreuung“, das lange Stillen und überhaupt unsere enge Bindung den Einstieg in die Kita-Welt eventuell erschweren, wie manche Leute vermuteten.

Doch unser Töchterchen marschierte vom ersten Tag an ganz aufgeregt und begeistert hin. Sie war glücklich, endlich ein großes Kindergartenmädchen zu sein und meisterte die Eingewöhnung problemlos.

Waldorf Kindergarten – Zufall oder Schicksal?

Von den Kindergärten, bei denen ich mich beworben hatte, erhielten wir Anfang des Jahres leider keine Zusage. Dafür erfuhren wir zufällig, dass es noch einen Platz in einem Waldorf Kindergarten ganz in unserer Nähe gibt. Das erste Gespräch mit der Leiterin verlief so positiv, dass ich mich gerne auf dieses (schicksalshafte) Angebot einließ.

Im Vordergrund der Einrichtung steht die Individualität des Kindes und seine Bedürfnisse. Der Tagesablauf ist rhythmisch gegliedert und von Ritualen untermauert, die dem Kind Beständigkeit vermitteln sollen. Es gibt freie Spielzeit und „geführte“ Phasen, in denen die Erzieher die Führung übernehmen. Es herrscht demnach ein regelmäßiger Wechsel zwischen Ruhe und Aktivität (ein „Ein- und Ausatmen“). Außerdem wird viel gesungen und die Kinder werden in kleine Arbeiten (z.B. Brot backen, Garten bepflanzen) eingebunden. Soweit alles positiv.

Lediglich der verhältnismäßig kleine Gruppenraum für 23 Kinder bereitete mir Bauchgrummeln, da unser Mädchen sehr lange Zeit in engem Raum mit vielen Kindern aggressiv reagierte (siehe „Überforderung Spielgruppen„). Ich sprach das kurzerhand bei der Leiterin an, die mich direkt beruhigte. Die Kinder dürfen das gesamte Aussengelände des Kindergartens bespielen, wenn sie möchten. Somit gibt es genug Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem sorge der alltägliche Rhythmus („Ein- und Ausatmen“) für einen entspannten Umgang. Ich war gespannt…

Wir wählten also eine 30 Stunden Woche (8-14 Uhr inklusive Mittagessen) mit dem Hintergedanken, sie anfangs nur so lange in der Kita zu lassen, wie es ihr behagt.

Individuelle Eingewöhnung mit drei Jahren

Thomas übernahm den Eingewöhnungs-Part, weil sie sich besser von ihm trennen kann und ich die Kontrolle gerne komplett abgeben wollte. Ich vertraute den Beiden 100%ig, wusste dass sie mir berichten, falls etwas ungünstig läuft und ich wollte dem Eingewöhnungsprozess nicht mit meinen „Gefühlsduseleien“ im Wege stehen. Allerdings war es auch für Thomas nicht so leicht wie gedacht, denn regelmäßig beschlich ihn das Gefühl sein Mädchen im Stich zu lassen…

Die Erzieherin folgt bei der Eingewöhnung keinem speziellen Konzept, sondern sie orientiert sich immer am Kind. So blieb Thomas die ersten drei Tage komplett in der Gruppe und insgesamt waren die beiden maximal 2 Stunden pro Tag da. Wollte unser Mädchen Heim, schenkte ihr die Erzieherin verstärkt Aufmerksamkeit. Sie nahm sie beispielsweise bei der Hand und zeigte ihr den Himbeerstrauch im Garten. Dann brach sie stets an einem positiven Punkt ab und setzte die Eingewöhnung am nächsten Tag fort.

Am Ende der ersten Woche erfolgte dann die erste, kurze und problemlose Trennung (1 Stunde). Bereits in der zweiten Woche blieb unser Mädchen ganz alleine von 9 Uhr bis 11.30 Uhr in der Einrichtung. Ohne Tränen. Ohne Proteste. Ganz im Gegenteil geriet ich dann am Samstag in Erklärungsnot: „Warum ist heute kein Kindergarten?“

In der dritten Woche erweiterten wir den Aufenthalt um eine weitere Stunde und wir holten sie erst nach dem Mittagessen gegen 13 Uhr ab. In unserer Einrichtung wird frisch (Bio) gekocht und der Gedanke, dass sie leckeres Essen in Gesellschaft mit ihren neuen Freunden futtern kann, gefiel mir.
Ihr auch.

Weinen bei der Mittagsruhe

In der vierten Woche versuchten wir sie die komplette Zeit, also bis 14 Uhr in der Kita zu lassen. Unser Waldorf-Kindergarten sieht nach dem Mittagessen eine Stunde Ruhepause für alle Kinder vor (nur die Vorschulkinder im Alter von 5-6 Jahren dürfen ruhig im Backhaus – einem separaten Häuschen im Garten – spielen). Das heißt 13 Uhr liest eine Erzieherin eine kurze Geschichte vor, während alle Kinder in einem Ruheraum liegen. Nach circa 20 Minuten dürfen die Kinder, die nicht einschlafen können, wieder aufstehen.

Ich finde diesen „Ruhezwang“ seltsam, da sich die Einrichtung bei allen Belangen – außer bei diesem – an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Aber das ist wohl Teil der Waldorf-Pädagogik und somit unantastbar. Ungünstig für uns, denn unser Mädchen strich den Mittagsschlaf bereits vor einigen Monaten. Auch bei uns gibt es eine ruhigere Mittagsphase, in der ich ihr Bücher vorlese, aber einfach so liegen? Einfach so allein im Bett einschlafen? Nicht mit ihr!

Wir probierten es dennoch, schließlich hatte sie uns bereits mit der unerwartet schnellen Eingewöhnung überrascht. Als ich sie an dem ersten „Schlaf-Tag“ dann aber um 14 Uhr abholte, rannte sie mir nicht wie sonst lachend entgegen. Sie saß bei ihrer Erzieherin auf dem Schoß und schnüffte. Noch schlimmer, sie ignorierte mich. Ohje!

Die Erzieherin bestätigte meine Vermutung. Unser Mädchen wollte nach der Mittagsgeschichte „Pipi machen“ und ging schniefend zur Toillette. Als sie wieder kam, weinte sie bitterlich und ließ sich kaum beruhigen. Einfach so liegen. Allein in einem Bettchen. Tatsächlich nicht mit ihr!

Spontane Planänderung: Vorerst nur Mittagskind

Thomas und ich, wir entschieden daraufhin sofort, dass wir sie in den nächsten Wochen wieder direkt nach dem Mittagessen abholen. Sie ging bis dahin sehr gerne und positiv in den Kindergarten und das sollte auch weiterhin so bleiben. Klar, wäre eine Stunde mehr Betreuungszeit hervorragend, aber uns ist es wichtiger, dass sie auch in Zukunft mit einem guten Gefühl in die Kita geht.

Die Erzieherin sah das glücklicherweise ähnlich und empfahl die Mittagsruhe zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzugehen. Wenn sie angekommen ist und ihren Platz in der Gruppe gefunden hat. So machen wir das.

Schlussgedanke

Ich bin glücklich, dass der zweite „Kindergarten-Anlauf“ so unkompliziert verlief. Dass unser Mädchen jeden Morgen nach dem Aufwachen fragt: „Kann ich heute in den Kindergarten?“ und sich freut, wenn ich bejahe.

Ich mag unsere Einrichtung, die Leiterin und vor allem die Erzieherin unserer Tochter, weil letztere sich auf eine sehr herzliche und fürsorgliche Art um ihre Sprösslinge kümmert. Unser Mädchen schloss sie verständlicherweise recht flott ins Herz und akzeptierte somit eine weitere Bezugsperson, der sie vertraut und von der sie sich in Notfallsituationen gerne trösten lässt.

All das erleichtert mich ungemein, weil ich somit sicher weiß, dass ich unserem Mädchen mit meiner Liebe, Nähe und Fürsorge nicht den Weg in die Zukunft versperrt habe. Weil sie durch unseren Erziehungsstil nicht zur verhätschelten Göre, die nie ohne Mama klar kommen wird, mutierte. Nein, sie begibt sich offen und mutig in neue Situationen. Sie ist ein kleines, starkes Mädchen!

Dennoch rechne ich mit einer Phase, in der sie eventuell nicht in den Kindergarten will. Vielleicht, wenn das Baby da ist. Oder nach einer langen Ferienpause. Gedanklich bin ich bereits auf solch einen (völlig normalen) Rückschritt eingestellt, denn den gibt es bei fast jedem Kindergartenkind irgendwann.

Doch vorerst lehne ich mich entspannt zurück und genieße die ruhigen Vormittagsstunden – die Ruhe vor dem Sturm! Denn in wenigen Wochen starten wir ja mit Nestling Nr. 2 in eine neue „Heim-Betreuungsrunde“.

 

 

 

Footnotes    (↵ returns to text)

  1. Largo, Remo: Babyjahre (2012), 22.
  2. Renz-Polster, Herbert: Kinder verstehen (2012), 309.
  3.  Renz-Polster, Herbert: Kinder verstehen (2012), 306.
  4.  Renz-Polster, Herbert: Kinder verstehen (2012), 309.
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