Wie ein durchschnittlicher Tag in unserem „New-Yorker-Leben“ aussieht

Kathrin New York Schreib einen Kommentar

Hier in Amerika ist alles anders, auch unser Alltag mit den Nestlingen. Thomas arbeitet nicht von zu Hause aus, sondern fährt jeden Tag ins Büro, das Mädchen geht natürlich nicht in ihren Kindergarten und hier fehlen unsere lieb gewonnenen Nachmittags-Verabredungen mit unseren Freunden. Dafür warteten hier lauter neue, wunderbare Orte darauf, bei herrlichstem Wetter von uns entdeckt zu werden.

Der größte Unterschied zu Deutschland ist nämlich, dass wir hier fast jeden Morgen mit Sonnenschein geweckt werden, was mir als Sommerkind (im August geboren) sehr gefällt. Denn was gibt es schöneres als in einer Minute angezogen zu sein, weil es nur Unterwäsche und ein Kleid bedarf und in zwei weiteren Minuten beide Nestlinge angekleidet zu wissen? Außerdem fühle ich mich bei diesem konstanten Sonnenpegel wesentlich vitaler und besser gelaunt, als bei dem unbeständigen und überwiegend grauen Wetter in der Heimat.

Sonne

Das ist nicht die schönste Aussicht aus unserer Wohnung, aber zumindest sehen wir den Himmel und wie die (furchtbare) Autowerbung die Sonne reflektiert.

Was ebenfalls die Stimmung hebt, ist die Tatsache, dass ich den Haushalt mit gutem Gewissen vernachlässige. Wenn ich die Nestlinge schon mal so intensiv unter meinen Fittichen habe, dann will ich mich auch vorrangig mit ihnen beschäftigen. Dementsprechend kümmere ich mich lediglich um das Notwendigste (Kochen, Wäschewaschen und ab und zu saugen), denn wir verbringen fast die ganze Zeit draußen und hier besucht uns ja keiner 🙂

Ein durchschnittlicher Tag in unserem „New-Yorker-Leben“

Wir starten also fast jeden Morgen sonnig und mit wenig Arbeitsaufwand in den Tag und zwar so gegen 7 Uhr. Das Mädchen ist zwar meist eher wach, aber sie hört dann noch ein Hörbuch (auf dem iPhone mit Kopfhörern), so dass wir Großen erst aus dem Bett krabbeln, wenn der Bub die Augen öffnet.

Gegen halb acht frühstückten wir gemeinsam mit Thomas, der sich bereits wie ein waschechter Ami verhält und am liebsten süßes Toastbrot verputzt. Die Kinder haben sich von meinen Haferbrei-Experimenten anstecken lassen und löffeln nun fast jeden Morgen welchen. Und ich futtere vorzugsweise leckere Wassermelone oder anderes reifes Obst, obwohl mein Ernährungsplan eigentlich was ganz anderes vorsieht. Aber dazu bald mehr…

Fruehstueck

Nach dem Frühstück macht Thomas sich für die Arbeit fertig und fährt ins Büro nach Manhattan. Ich kuschle mich dann mit den Nestlingen auf die Couch und lese englische Kinderbücher mit ihnen. Das Mädchen hört ganz aufmerksam zu und der Bub nutzte die Gelegenheit, um „Bapu“ zu trinken (unser „Codewort“ fürs Stillen) oder alleine in seinem Sesselchen zu lesen.

Lesen

Gegen 9.30 Uhr laufen wir zu unserem Haus- und Hofspielplatz, wo wir je nach Lust, Laune und Hitze 1-2 Stunden verbringen.

Spaziergang

Wir drei auf Achse.

Unser Mädchen ist echt beeindruckend, weil sie selbst bei über 30 Grad im Schatten ihrer Lieblingsbeschäftigung in einer bewundernswerten Ausdauer nachgeht. Täglich wohlgemerkt und zwar bei jeder Gelegenheit.

Hangeln

Das Mädchen hangelt und hangelt und hangelt.

Der Bub eifert ihr natürlich nach.

Bub-klettern

So fing es damals beim Mädchen auch an…

Ursprünglich dachte ich, dass es ziemlich öde wird jeden Morgen mehrere Stunden mit beiden alleine auf dem selben Spielplatz, aber uns war überraschenderweise nie langweilig. Nur manchmal ganz schön heiß, aber zum Glück konnten wir uns jederzeit unter der Wasserfontäne abkühlen…

Spielplatz

Die Nestlinge kochen eine „Hexensuppe“.

…oder uns mit Wasserbomben bewerfen.

Wasserbombe

Das 500er Pack Wasserbomben für 11 Dollar war eine unserer besten Investitionen.

Gegen 11.30 Uhr essen wir in der Regel unsere Mittagsmahlzeit, die ich täglich frisch zubereitete. Dafür greife ich auf meine altbekannten, teils hier verbloggten Blitz-Rezepte (wie meine Gemüse-Risoni auf dem Bild unten) zurück, weil ich so viel Zeit spare und gleichzeitig sicher sein kann, dass beide Nestlinge etwas essen.

Risoni

Für jeden ein Schüsselchen Gemüse-Risoni.

Meine an meinen Ernährungsplan angelehnten Gemüseexperimente (wie die Linsenbratlinge auf Kohlgemüse auf dem Bild unten) verschmähte das Mädchen nämlich und und sie hungerte lieber, als auch nur einen Happen davon zu essen. Täglich zwei verschiedene Gerichte kochen, war mir zu aufwendig, deswegen legte ich meine Ernährungsumstellung vorerst auf Eis.

Bratlinge

Linsenbratlinge auf Kohl-Möhren-Gemüse, was der Bub und ich saulecker fanden.

Während ich koche, was maximal 20 Minuten dauert, beschäftigen sich die Nestlinge übrigens meist super alleine. Nur wenige Male hing der Bub zeternd an meinem Bein, während die Große meckernd daneben stand, doch normalerweise kneten, malen oder spielen sie friedlich, bis ich fertig bin.

Malen

„Das schenke ich Papa!“

Zwischen Zwölf und Eins (manchmal auch früher oder länger) schläft der Bub.

Schlaf

Seine Lieblingsschlafposition

Das Mädchen schaut Biene Maja, Pipi Langstrumpf oder Käpt’n Blaubär…

Schlafzimmer

….und ich versuche entweder das nächste Ausflugsziel zu recherchieren oder fix ein paar Zeilen an einem Blogartikel zu schreiben.

arbeiten

Der Bub schnarcht auf meinem Arm, während ich versuche ein paar Gedanken niederzuschreiben.

Manchmal (so wie diese Woche) laufen die Mittagspausen aber auch ganz anders, weil der Bub partout nicht einschlafen möchte. Weil er seinen Tagschlaf aber noch dringend braucht, knickt er dann irgendwann später ein, so wie am Mittwoch auf dem Weg zum Strand.

Strandschlaf

Der Bub schlief fix und fertig in der Bahn ein und wachte erst bei der Ankunft am Strand wieder auf.

An den Nachmittagen variiert unser Programm stark, weil ich je nach Wetterlage und Temperatur immer ein entsprechendes Ziel herauspicke. Mal fahren wir zum Strand,…

Strand

Am Strand von Brighton Beach verbrachten wir sehr viele, schöne Nachmittage.

…mal zum Park um die Ecke, …

Wald

Die Nestlinge auf einem Baumstamm im Prospect Park.

…mal nach Manhattan ins Museum – ganz so wie mein Gefühl es für richtig hielt.

Museum

Ich trage den Bub durch das American Museum of Natural History.

Gegen 18 Uhr kehrten wir drei zurück, oft zeitgleich mit Thomas, der immer versuchte zum Abendbrot um sechs wieder zu Hause zu sein. Nach dem gemeinsamen Abendessen bekommen die Katzen, Oliver und Fina etwas zu futtern von den Rackern.

Katzen

Der Bub und das Mädchen beim Katzenfüttern.

Überhaupt werden die Katzen hier ständig gedrückt bis ihnen die Luft wegbleibt bekuschelt und das Mädchen fragte bereits, ob wir Oliver und Fina nicht mal besuchen können, wenn wir dann wieder zu Hause sind. Süß, nicht?

Sind alle Familienmitglieder satt, werfen wir die Kinder zuerst in die Wanne und dann ins Familienbett.

bett

Gegen 20 Uhr setzen wir Großen uns auf die Couch, um einen Topf Ben & Jerry’s zu futtern (das haben wir wirklich fast jeden Abend gemacht), um die Geschehnisse des Tages zu besprechen und um noch ein bisschen zu arbeiten.

Ben-Jerrys

Ben & Jerry’s – Ganz fieses Zeug, wirklich!

Thomas hält meist wacker bis Mitternacht durch, doch ich hüpfe bereits gegen 23 Uhr ins Bett. Diese intensiven und vor allem heißen Tage mit den Nestlingen finde ich zwar wunderschön, aber sie machen mich zugegebenermaßen auch immer platt wie eine Flunder.

Muede

Noch ein bisschen an Fina kuscheln, bevor ich ins Bett falle.

In diesem Sinne gute Nacht
Eure Kathrin

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